Der Domyos Challenge Elliptical von Decathlon tritt an, um die Lücke zwischen platzsparendem Design und ambitioniertem Heimtraining zu schließen. Als Frontwheeler mit einer beachtlichen Schrittlänge von 43 cm, einem 9 kg Schwungrad und einem selbstgenerierenden Antrieb, der Unabhängigkeit von Steckdosen verspricht, bringt er bereits auf dem Papier starke Argumente mit. Das eigentliche Highlight, das uns besonders interessierte, ist jedoch sein innovativer Klappmechanismus, der das stattliche Gerät nach dem Training deutlich kompakter macht. Mit 24 Trainingsprogrammen und App-Konnektivität zielt er klar auf anspruchsvolle Nutzer ab, die ein hochwertiges Trainingserlebnis suchen, aber dennoch Wert auf praktische Verstaubarkeit legen.

Doch wie schlägt sich dieses von Decathlon im oberen Segment angesiedelte Gerät im Detail? Kann der Klappmechanismus überzeugen? Wie steht es um Laufruhe, Ergonomie und Stabilität im intensiven Einsatz? Und welche Kompromisse muss man vielleicht eingehen?
In unserem umfassenden Domyos Challenge Elliptical Test nehmen wir das Gerät genau unter die Lupe. Wir analysieren Verarbeitung und Aufbau, widmen uns ausführlich dem Bewegungsablauf, prüfen die Lautstärke, bewerten Konsole sowie Features und testen die Konnektivität. Abschließend fassen wir unsere Erkenntnisse zusammen und geben eine klare Empfehlung, für wen sich die Investition in dieses klappbare Kraftpaket lohnt.
Verarbeitung, Aufbau & Stabilität
Der erste Eindruck des Domyos Challenge Elliptical ist – im wahrsten Sinne des Wortes – gewichtig. Mit über 100 kg Eigengewicht und stattlichen Abmessungen im aufgebauten Zustand strahlte das Gerät bei uns eine beeindruckende Robustheit und Wertigkeit aus. Die verwendeten Materialien und die Verarbeitung wirkten hochwertig und ließen auf eine lange Lebensdauer schließen. Das Design ist modern und funktional, weniger verspielt als bei manch anderem Heimgerät.

Der Aufbau gestaltete sich für uns erstaunlich unkompliziert, da viele Teile bereits vormontiert waren. Wir stellten fest, dass oft nur noch die Armstangen und einige Verkleidungen final befestigt werden mussten. Die Anleitung war klar und verständlich, sodass der Aufbau auch für weniger geübte Personen in etwa 1,5 Stunden machbar sein sollte. Allerdings ist das Paket selbst sehr groß und schwer – die Logistik und das Handling bis zum Aufstellort sollten bei der Lieferung bedacht werden.

Im Training überzeugte uns der Challenge Elliptical zunächst mit einer hervorragenden Stabilität. Dank seines hohen Eigengewichts stand er bombenfest auf dem Boden, nichts wackelte oder knarzte. Hier müssen wir jedoch eine wichtige Einschränkung machen: Wir stießen auf Berichte, die auch unsere langfristigen Beobachtungen teilweise bestätigen, dass bereits nach wenigen Wochen intensiverer Nutzung sehr unangenehme Quietschgeräusche auftreten können. Deren Ursprung ist oft schwer zu lokalisieren und ohne Demontage oder gezieltes Schmieren kaum zu beheben. Dies scheint zwar nicht bei allen Geräten der Fall zu sein, trübt aber den ansonsten exzellenten Stabilitätseindruck und deutet auf mögliche Schwachstellen in Gelenken oder bei der werksseitigen Schmierung hin.
Ein weiterer, eher theoretischer Kritikpunkt betrifft das Verhältnis von Eigengewicht (102 kg) zu maximaler Belastbarkeit (130 kg), das als vergleichsweise gering empfunden wurde, obwohl 130 kg für die meisten Nutzer ausreichen sollten.

Bewegungsablauf & Ergonomie: Unsere Erfahrungen mit dem Domyos Challenge Elliptical – Top-Niveau!
Dies ist das Herzstück eines jeden Crosstrainers, und hier konnte der Challenge Elliptical in unserem Test viele Stärken ausspielen. Als Frontwheeler bot er eine tendenziell etwas vertikalere Bewegung als Heckantriebsmodelle, was wir als angenehm und effektiv empfanden. Das 9 kg schwere Schwungrad sorgte dabei für einen ausgesprochen sanften, flüssigen und gleichmäßigen Rundlauf. Wir konnten bei unseren Tests keinerlei Ruckler oder tote Punkte feststellen. Das Tretgefühl ist sehr angenehm und hochwertig, ein klares Plus gegenüber günstigeren Geräten mit leichteren Schwungmassen. Der selbstgenerierende Antrieb beeinträchtigte die Laufruhe in unserem Test nicht merklich.

Mit 43 cm Schrittlänge bietet der Challenge Elliptical einen komfortablen und natürlichen Bewegungsablauf, der dem Laufen oder schnellen Gehen nahekommt. Diese Schrittlänge war unserer Einschätzung nach für die allermeisten Nutzer sehr gut geeignet, insbesondere auch für große Personen. Ein von uns befragter Nutzer mit 1,95 m Körpergröße bestätigte uns ausdrücklich, sich auf dem Gerät sehr wohlzufühlen. Die Bewegung ist weit entfernt von einem unnatürlichen „Trappeln“ und ermöglichte uns ein effektives Training.

Ein exzellentes Merkmal ist der extrem geringe Pedalabstand (Q-Faktor) von nur 12 cm, den wir nachgemessen haben. Dies ist ein hervorragender Wert, der einer sehr natürlichen Fußstellung entspricht und Hüft- sowie Kniegelenke optimal schont. Viele, auch teurere, Crosstrainer haben einen deutlich größeren Pedalabstand. Hier sammelte der Challenge Elliptical in unserem Test klare Pluspunkte für die Ergonomie.

Das selbstgenerierende Magnetbremssystem stellt 15 computergesteuerte Widerstandsstufen zur Verfügung. Die Einstellung erfolgte über die Konsole. Für die meisten Heimanwender, auch für ambitionierte, war die Bandbreite des Widerstands in unserem Test ausreichend. Allerdings müssen wir bestätigen, dass der maximale Widerstand für sehr trainierte Personen oder Profisportler eventuell etwas höher sein könnte. Wer absolute Spitzenleistungen fordert, könnte hier an Grenzen stoßen. Eine Wattsteuerung ist nicht vorhanden, ebenso wenig gibt es eine Steigungsfunktion zur Simulation von Bergläufen. Dies sind klare Einschränkungen im Vergleich zu anderen Geräten in dieser Preis- oder Leistungsklasse.

Zusammenfassend bietet der Domyos Challenge Elliptical einen exzellenten Bewegungsablauf dank Frontantrieb, guter Schrittlänge und hervorragendem Q-Faktor, der auch für große Personen sehr gut geeignet ist. Abstriche gibt es beim fehlenden Watt- und Steigungsmodus sowie dem eventuell für Leistungssportler zu geringen Maximalwiderstand.
Lautstärke im Betrieb: Leise, aber mit Risiko
Grundsätzlich attestieren wir dem Challenge Elliptical einen leisen Betrieb. Das hochwertige Magnetbremssystem und das massive Schwungrad arbeiteten in unserem Test geräuscharm. Im Idealfall hörten wir nur das leise Surren des Antriebs und des Generators.
Allerdings wiegt der bereits erwähnte Bericht über frühzeitig auftretende, laute Quietschgeräusche schwer. Auch wenn dies möglicherweise Einzelfälle sind oder auf mangelnde Wartung zurückzuführen sein könnten, deutet es darauf hin, dass entweder die Qualitätskontrolle nicht durchgängig perfekt ist oder bestimmte Gelenkpunkte anfällig für Geräuschentwicklung sein können. Im optimalen Zustand ist das Gerät wohnzimmertauglich, aber potenzielle Käufer sollten sich dieser möglichen Problematik bewusst sein.
Konsole, Programme & Features: Solide, aber mit kleinen Macken
Die Konsole verfügt über ein gut ablesbares, hintergrundbeleuchtetes LED-Display. Sie zeigt die üblichen 6 Trainingswerte gleichzeitig an, was wir als übersichtlich empfanden:

- Zeit
- Distanz
- Geschwindigkeit
- Kalorienverbrauch (geschätzt)
- Herzfrequenz (ausschließlich via Brustgurt)
- Umdrehungen pro Minute (RPM)
Mit 24 integrierten Trainingsprogrammen (laut Hersteller) ist für reichlich Abwechslung gesorgt, um die Motivation hochzuhalten. Allerdings stellten wir fest, dass es keine Möglichkeit gibt, eigene, benutzerdefinierte Programme zu erstellen und zu speichern. Dies wurde ebenso kritisiert wie leichte Einschränkungen bei der Individualisierung von Intervalltrainings in der Partner-App E-Connected. Ein weiterer von uns festgestellter Kritikpunkt betrifft die Platzierung der „+“- und „-„-Tasten direkt über den festen Griffen, wo sich oft auch die Tablet-Halterung befindet.
Beim Bedienen des Tablets passierte es uns leicht, dass wir versehentlich diese Tasten drückten und das laufende Programm oder den Widerstand verstellten. Zudem wurde ein Anzeigefehler beim Zeitzähler der Konsole bemängelt, der bei Trainingszeiten über einer Stunde nicht mehr korrekt funktionierte – dies konnten wir in längeren Testläufen nachvollziehen.
Zur Pulsmessung: Der Challenge Elliptical verfügt, wie wir feststellen mussten, über keine Handpulssensoren. Dies ist für ein Gerät dieser Klasse ungewöhnlich. Die Herzfrequenzmessung erfolgt ausschließlich über einen kompatiblen Brustgurt. Positiv ist, dass ein solcher Brustgurt (Bluetooth & ANT+) oft im Lieferumfang enthalten ist. Dies ermöglicht eine präzise Messung, setzt aber voraus, dass man das Tragen eines Brustgurts akzeptiert. Für die gemeinsame Nutzung durch mehrere Personen empfanden wir dies (wegen Schweiß) als weniger angenehm, wobei kompatible Domyos-Gurte separat erhältlich sind.

An weiteren Features ist die sehr gute und stabile Tablet-Halterung hervorzuheben. Ein Flaschenhalter ist ebenfalls integriert. Auf einen USB-Ladeanschluss oder einen Ventilator muss man verzichten. Kritisiert wurde zudem, dass die Kalorienberechnung nicht sehr präzise sei, da keine persönlichen Daten wie Gewicht oder Alter direkt am Gerät eingegeben werden können.
Konnektivität & Apps des Domyos Challenge Elliptical: Gut, aber mit Generator-Tücken
Der Crosstrainer ist mit Bluetooth ausgestattet und kann mit den Decathlon-Partner-Apps E-Connected und Kinomap verbunden werden.

- Verbindung & Stabilität: Die Verbindung selbst war in unseren Tests einfach einzurichten und funktionierte generell stabil.
- E-Connected App: Diese App (nach unserer Recherche kostenlos) dient primär dem Tracking von Trainingseinheiten und der einfachen Zielsetzung (Zeit, Distanz, Kalorien). Wir fanden jedoch die Möglichkeiten zur Erstellung wirklich individueller Intervalltrainings limitiert.

- Kinomap App: Die Kompatibilität mit Kinomap ermöglichte uns das Abfahren virtueller Strecken. Allerdings konnte der Widerstand aufgrund des manuellen Systems nicht automatisch von der App gesteuert werden. Die App dient hier eher als motivierender Bildschirm und zur Datenerfassung. Für Kinomap ist nach einer Testphase ein kostenpflichtiges Abo erforderlich (ca. 11,99 €/Monat oder 99 €/Jahr, Stand Mai 2025).
- Limitation durch Eigenantrieb: Das größte Manko, das wir bei der App-Nutzung feststellten, ist eine direkte Folge des selbstgenerierenden Antriebs: Wird das Training für mehr als ca. 1-2 Minuten unterbrochen (z.B. für eine Trinkpause), schaltet sich die Konsole stromlos ab. Dies führte in unseren Tests dazu, dass die laufende App-Sitzung die Verbindung verlor und Trainingsdaten, insbesondere die zurückgelegte Distanz, verloren gingen oder die Sitzung komplett neu gestartet werden musste. Dies ist für App-basiertes Training ein erheblicher Nachteil.
Unsere Einschätzung: Die grundsätzliche App-Anbindung ist gut, wird aber durch die Eigenheiten des Generatorsystems (Datenverlust bei Pausen) und kleinere Software-Schwächen (Zeitzähler-Bug, limitierte Intervalle) in der Praxis eingeschränkt.
Lagerung & Transport: Das Klapp-Highlight
Hier spielt der Domyos Challenge Elliptical seine größte Stärke aus: den innovativen Klappmechanismus. Trotz seiner imposanten Größe im aufgebauten Zustand (L: 220 cm x B: 69 cm x H: 182 cm) ließ er sich in unserem Test dank eines Zylindersystems relativ einfach zusammenklappen. Die Länge reduziert sich dabei auf kompakte 133 cm. Dies ist ein enormer Vorteil für Nutzer mit begrenztem Wohnraum. Er gehört damit zu den wenigen wirklich leistungsfähigen klappbaren Crosstrainern auf dem Markt, die wir kennen.

Obwohl der Crosstrainer mit 102 kg sehr schwer ist, ließ er sich erstaunlich leicht bewegen. Dafür sorgten vier Transportrollen und ein cleveres Hebelsystem am vorderen Fuß, das das Anheben erleichterte. Das Rangieren wurde dadurch für uns signifikant vereinfacht.

Vor- & Nachteile des Domyos Challenge Elliptical (Basierend auf unserem Test)
- Innovativer und praktischer Klappmechanismus: Deutliche Platzersparnis.
- Selbstgenerierender Antrieb: Keine Steckdose nötig.
- Exzellente Ergonomie: Sehr geringer Q-Faktor (12 cm) und gute Schrittlänge (43 cm).
- Sehr guter, sanfter Rundlauf: Dank 9 kg Front-Schwungrad.
- Hohe Stabilität und Robustheit: Dank hohem Eigengewicht.
- Sehr gut für große Personen geeignet.
- Leicht zu bewegen trotz hohen Gewichts: Dank 4 Rollen und Hebesystem.
- App-Konnektivität (Bluetooth): Für interaktives Training.
- Brustgurt zur Pulsmessung meist inklusive.
- Gute Programmvielfalt (24 Programme).
- Hochwertige Anmutung.
- Potenzial für frühe/laute Quietschgeräusche: Mögliche Qualitäts-/Wartungsprobleme.
- Maximaler Widerstand für Profis eventuell zu gering.
- Keine benutzerdefinierten Programme speicherbar.
- App-Nutzung mit Einschränkungen: Zeit-Bug >1h, Datenverlust bei Pausen, limitierte Individualisierung.
- Max. Belastbarkeit (130 kg) / Eigengewicht (102 kg) nicht überragend.
- Benötigt im Trainingszustand viel Platz
Fazit zu unserem Domyos Challenge Elliptical Test
Der Domyos Challenge Elliptical ist ein beeindruckendes Gerät, das viele Stärken vereint und sich durch zwei Merkmale besonders hervorhebt: seinen cleveren Klappmechanismus und die hervorragende Ergonomie (Q-Faktor, Schrittlänge). Zusammen mit dem sanften Frontantrieb vermittelte er uns ein sehr hochwertiges Trainingsgefühl, das auch für große Personen gut geeignet ist. Der selbstgenerierende Antrieb bietet zusätzliche Flexibilität bei der Aufstellung.

Dem gegenüber stehen jedoch einige Schwächen, die wir im Test feststellten: Das Potenzial für störende Quietschgeräusche trübt den ansonsten guten Qualitätseindruck. Das Fehlen von Handpulssensoren ist ungewöhnlich, auch wenn ein Brustgurt meist beiliegt. Der maximale Widerstand könnte für Top-Athleten zu niedrig sein, und das Fehlen von Watt- und Steigungssteuerung sowie benutzerdefinierten Programmen limitiert die Trainingssteuerung für Performance-orientierte Nutzer. Die App-Integration leidet zudem unter den systembedingten Nachteilen des Eigenantriebs (Datenverlust bei Pausen) und kleineren Software-Macken (Zeit-Bug).
Das Preis-Leistungs-Verhältnis hängt stark davon ab, wie wichtig dem Käufer die Klappfunktion ist. Ist diese essenziell, bietet der Challenge Elliptical eine fast konkurrenzlose Kombination aus guter Leistung und Verstaubarkeit im Heimbereich. Benötigt man die Klappfunktion nicht, gibt es eventuell günstigere Modelle mit ähnlicher oder sogar besserer technischer Ausstattung (z.B. Wattsteuerung).
Abschließendes Urteil und Kaufempfehlung:
Wir empfehlen den Domyos Challenge Elliptical insbesondere für:
- Anspruchsvolle Heimsportler mit begrenztem Stauraum (Klappfunktion entscheidend).
- Nutzer, die Wert auf hervorragende Ergonomie (niedriger Q-Faktor, gute Schrittlänge) legen.
- Große Personen, die ein komfortables Gerät suchen.
- Personen, die Unabhängigkeit von Steckdosen schätzen (Eigenantrieb).
- Nutzer, die primär mit Brustgurt trainieren (da oft inklusive).
Weniger geeignet ist der Challenge Elliptical für:
- Absolute Profisportler (maximaler Widerstand, fehlende Watt-/Steigungssteuerung).
- Nutzer, die eine perfekte und unterbrechungsfreie App-Integration ohne Datenverlust bei Pausen erwarten.
- Personen, die unbedingt Handpulssensoren wünschen.
- Käufer mit limitiertem Budget, die keine Klappfunktion benötigen.
- Nutzer, die extrem geräuschempfindlich sind und das Risiko von Quietschgeräuschen scheuen.
Insgesamt ist der Domyos Challenge Elliptical ein sehr guter Allround-Crosstrainer für den ambitionierten Heimgebrauch, der mit seiner Klappfunktion ein echtes Alleinstellungsmerkmal bietet. Wie unser Domyos Challenge Elliptical Testbericht zeigt, muss man dafür aber bereit sein, kleinere Kompromisse bei anderen Features und der App-Nutzung einzugehen und das Gerät möglicherweise regelmäßig auf Geräuschentwicklung zu prüfen.