Der Cowmew Crosstrainer versucht, im hart umkämpften Markt der Ultra-Budget-Fitnessgeräte Fuß zu fassen. Er lockt mit einem sehr niedrigen Preis und grundlegenden Spezifikationen wie einem manuellen Magnetbremssystem, nominell 16 Widerstandsstufen und einem einfachen LCD-Computer. Zielgruppe sind klar absolute Einsteiger mit minimalem Budget, die eine simple Möglichkeit suchen, sich zu Hause zu bewegen.

Doch die Frage stellt sich unweigerlich: Kann ein Gerät zu diesem Preis überhaupt eine zufriedenstellende Leistung bieten, oder sind die Kompromisse so groß, dass der Kauf zum Ärgernis wird? In unserem kritischen Cowmew Crosstrainer Test haben wir das Gerät genauestens geprüft – vom Aufbau über die Ergonomie und das Trainingsgefühl bis hin zu den erheblichen Mängeln, die wir feststellen mussten.
Verarbeitung, Aufbau & Stabilität
Der erste Eindruck entsprach dem Preisschild: sehr einfach. Die verwendeten Materialien, hauptsächlich Stahl und viel Kunststoff, wirkten nicht besonders hochwertig. Die Verarbeitung erschien uns an einigen Stellen rudimentär. Wir stellten bei unserem Testmodell kleinere kosmetische Mängel am Gehäuse fest, was auf eine mäßige Qualitätskontrolle hindeutet. Das Design ist generisch und unauffällig.

Überraschenderweise gestaltete sich der Aufbau relativ einfach und war dank einer klaren Anleitung gut zu bewältigen. Auch die gute Verpackung fiel positiv auf. Alle Teile waren vorhanden, und wir konnten das Gerät auch alleine in etwa einer Stunde montieren. Dies ist einer der wenigen wirklichen Pluspunkte dieses Modells.

Hier zeigte der Cowmew Crosstrainer jedoch deutliche Schwächen: Mit einem extrem geringen Eigengewicht von nur ca. 24 kg fehlt ihm schlicht die notwendige Masse für einen stabilen Stand. Bereits bei moderatem Tempo stellten wir ein spürbares Wackeln und Schwanken fest. Die Konstruktion wirkte insgesamt nicht sehr verwindungssteif. Die angegebene maximale Belastbarkeit von 120 kg erschien uns unter diesen Umständen sehr optimistisch und wir würden das Gerät keinesfalls für Personen in diesem Gewichtsbereich empfehlen. Das Gefühl der Unsicherheit beeinträchtigte das Training merklich.
Bewegungsablauf & Ergonomie: Unsere Erfahrungen mit dem Cowmew Crosstrainer
Das Trainingsgefühl und die Ergonomie waren in unserem Test leider von erheblichen Mängeln geprägt. Von einem runden oder gar flüssigen Bewegungsablauf konnte keine Rede sein. Das leichte 6 kg Schwungrad im Heck war offensichtlich nicht in der Lage, einen gleichmäßigen Tritt zu gewährleisten. Wir spürten deutliche Unregelmäßigkeiten und ein Ruckeln während der Bewegung; man spürte förmlich den Riemen beim Umlauf. Dies machte das Training unangenehm und wirkte eher abgehackt als harmonisch. Gelenkschonend fühlte sich das definitiv nicht an.

Mit einer gemessenen Schrittlänge von nur 36 cm bewegt sich der Cowmew Crosstrainer im unteren Bereich. Für Personen über 1,80 m empfanden wir diese Schrittlänge als eindeutig zu kurz und unnatürlich. Die Bewegung war stark eingeschränkt und glich eher einem engen Trippeln. Wir stießen bei unseren größeren Testern (1,86 m) mit den Knien vorne am Gerät an. Eine komfortable, laufähnliche Bewegung ist hier nicht möglich. Das Gerät eignet sich allenfalls für sehr kleine Personen.

Der innere Pedalabstand (Q-Faktor) von ca. 22 cm ist für einen Heckantriebler dieser Bauart akzeptabel und führte nicht zu einer extrem breiten Stellung. Die Pedalgröße war ausreichend. Die Gesamt-Ergonomie ist jedoch aufgrund der kurzen Schrittlänge, des ruckeligen Laufs und insbesondere des im nächsten Abschnitt beschriebenen Display-Problems als mangelhaft einzustufen.

Das Gerät verfügt nominell über 16 manuell über einen Drehknopf einstellbare Widerstandsstufen. In der Praxis stellten wir jedoch fest, dass der Unterschied zwischen der leichtesten und der höchsten Stufe minimal war. Der maximale Widerstand war viel zu gering, um auch nur annähernd ein forderndes Training zu ermöglichen. Selbst für absolute Anfänger bietet das System kaum Steigerungspotenzial. Die Widerstandsregelung erschien uns nahezu wirkungslos. Eine Wattsteuerung oder Steigungsfunktion ist nicht vorhanden.
Lautstärke im Betrieb
Anfänglich war der Betrieb des Crosstrainers relativ leise. Allerdings mussten wir, wie auch andere Nutzer berichteten, feststellen, dass sich nach kurzer Nutzungsdauer Quietschgeräusche entwickelten. Zudem erlebten wir bei einem Testgerät einen gravierenden mechanischen Defekt: Eine Schraube am Pedal löste sich während des Trainings komplett, was zu einem abrupten Stopp und einem Sturzrisiko führte. Dies deutet auf erhebliche Mängel in der Konstruktion oder Materialqualität hin und stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Konsole, Programme & Features
Die Ausstattung ist auf das absolute Minimum reduziert und weist einen gravierenden Designfehler auf. Das einfache LCD-Display ohne Hintergrundbeleuchtung zeigt die Basis-Werte an. Die Bedienung erfolgt über eine Taste. Der größte Kritikpunkt hier: Das Display ist in einem extrem steilen Winkel montiert, sodass es während des Trainings auf dem Gerät praktisch unmöglich ist, die Werte abzulesen, wenn man nicht sehr klein ist. Man muss sich tief nach vorne beugen oder das Training unterbrechen. Dieser Designfehler ist uns völlig unverständlich und macht die Konsole nahezu nutzlos während des Workouts.

Angezeigte Werte:
- Zeit
- Geschwindigkeit
- Distanz
- Kalorien (ca.)
- Puls (Handpuls)
Trainingsprogramme:
- Es sind keine Trainingsprogramme vorhanden, auch keine Countdown-Funktion.
Für die Pulsmessung gibt es nur Handpulssensoren, deren Genauigkeit begrenzt ist. Eine Brustgurt-Kompatibilität besteht nicht. An Zusatzausstattung konnten wir weder einen Flaschenhalter noch eine Tablethalterung an unserem Testgerät finden, obwohl der Hersteller einen Flaschenhalter in manchen Beschreibungen andeutet.
Konnektivität & Apps des Cowmew Crosstrainer
Keine Bluetooth-Funktion, keine App-Anbindung. Ein reines Offline-Gerät ohne smarte Features.
Lagerung & Transport
Mit seinen kompakten Maßen (ca. 98 x 54 x 160 cm) und dem sehr geringen Gewicht von ca. 24 kg ist der Crosstrainer extrem platzsparend und dank Transportrollen sehr leicht zu bewegen. Er ist nicht klappbar. Die Stromversorgung für den Computer erfolgt über Batterien.

Vor- & Nachteile des Cowmew Crosstrainer
- Extrem niedriger Preis
- Sehr einfacher und schneller Aufbau
- Sehr kompakt und leicht zu verschieben
- Batteriebetrieb (kein Stromanschluss nötig)
- Ruckeliger, unrunder Bewegungsablauf
- Geringer und kaum verstellbarer Widerstand
- Sehr kurze Schrittlänge (36 cm), ungeeignet für Personen über ca. 1,80 m
- Mangelnde Stabilität, neigt zum Wackeln
- Hohe Anfälligkeit für Quietschgeräusche
- Sehr einfache Verarbeitungsqualität, teils mit Mängeln bei Lieferung
- Display während des Trainings schlecht lesbar
- Sicherheitsrisiko durch potenzielle mechanische Defekte
- Keine Trainingsprogramme
- Keine App-Anbindung / Bluetooth
Fazit zum Cowmew Crosstrainer Test
Unser Cowmew Crosstrainer Test fällt leider überwiegend negativ aus. Der extrem niedrige Preis und der einfache Aufbau können die Vielzahl an gravierenden Mängeln nicht aufwiegen. Allen voran macht der katastrophale Montagewinkel des Displays die Konsole während des Trainings praktisch unbrauchbar.
Der ruckelige Lauf, der nahezu wirkungslose Widerstand, die sehr kurze Schrittlänge und die mangelnde Stabilität verhindern ein effektives oder gar angenehmes Training. Die schnell auftretenden Quietschgeräusche und insbesondere der berichtete mechanische Defekt mit Sturzrisiko geben zudem Anlass zu erheblichen Bedenken hinsichtlich Qualität und Sicherheit.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis bewerten wir als schlecht, da das Gerät trotz des niedrigen Preises seinen grundlegenden Zweck nur unzureichend erfüllt und potenzielle Sicherheitsrisiken birgt.
Unsere Empfehlung:
- Wir können den Cowmew Crosstrainer nicht empfehlen und raten klar vom Kauf ab. Die Mängel sind zu gravierend.
- Dieses Gerät ist selbst für absolute Einsteiger ungeeignet, da grundlegende Funktionen (Display-Ablesbarkeit, Widerstand) mangelhaft sind und Sicherheitsbedenken bestehen.
- Wir empfehlen dringend, das Budget leicht zu erhöhen und nach geprüften Alternativen im Einsteigersegment zu suchen. Selbst einfache Geräte sollten ein Mindestmaß an Funktionalität, Sicherheit und Ergonomie bieten.