Der SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1 tritt mit einem ehrgeizigen Versprechen an: 3-in-1-Funktionalität, flüsterleiser Betrieb und eine beeindruckende Maximalbelastung von 155 kg bei minimalem Platzbedarf.

Im SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1 Test prüfen wir, ob dieses Leichtgewicht (nur 16 kg Eigengewicht) diese Stabilität hält und ob die 10-stufige Magnetbremse für mehr als nur lockere Bewegung ausreicht. Wir stellen klar: Mechanisch ist der SLUNSE ein Trimmrad der Basisklasse, dessen Ausstattung und Ergonomie deutlich hinter echten Heimtrainern zurückbleiben. Unsere Gesamtbewertung ist durchwachsen, da gravierende mechanische und ergonomische Mängel den günstigen Preis und die Kompaktheit konterkarieren.
Aufbau & Lieferumfang
Der SLUNSE 3-in-1 ist auf schnelle Montage und platzsparende Lagerung ausgelegt. Dies ist der unkomplizierteste Teil der SLUNSE-Erfahrung.
Das Gerät wird gut verpackt angeliefert. Die X-förmige Verstärkungsstruktur ist bereits vormontiert.

Der Lieferumfang umfasste im Detail:
- SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1 (mit 2 kg Schwungmasse)
- Standfüße mit Transportrollen
- LCD-Trainingscomputer und Handpulssensoren
- Multifunktionssattel mit Rückenlehne (Upgrade-Kissen)
- Pedale mit Körbchen und Tablet-Halterung
- Montagewerkzeug (einfache Qualität, aber ausreichend)
- Ausführliche, bebilderte Anleitung (deutsch)
- Batterien für den Computer
Die Bedienungsanleitung ist ausreichend und bebildert, was den Aufbau selbst für Ungeübte gut handhabbar macht. Eine detaillierte Erläuterung der „3-in-1“-Positionen fehlt jedoch.
Real gemessene Aufbauzeit
Der Zusammenbau ist unkompliziert und kann von einer einzelnen Person in 30 Minuten bewerkstelligt werden. Die Montage beschränkt sich auf das Anschrauben der Standfüße, des Sattels, des Lenkers und der Pedale. Trotz des geringen Gewichts ist das schnelle Aufbauen und Auseinanderbauen (zum Verstauen) eine der Stärken des SLUNSE.
Design & Verarbeitung des SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1

Erster Eindruck: Materialqualität, Haptik, Design
Der SLUNSE hinterlässt einen auf den ersten Blick soliden und hochwertigen Eindruck für diese Preisklasse. Die X-förmige Rahmenkonstruktion aus hochwertigem Stahl zielt darauf ab, die Stabilität zu maximieren.
Die Haptik der verbauten Kunststoffe ist der Basisklasse geschuldet, aber die Polsterung des Upgrade-Sattelkissens ist bequem und die Farbgebung (z.B. Grün) ist ansprechend. Der Hersteller wirbt mit dem TÜV-geprüften (implizit) X-Rahmen und der Belastbarkeit von 155 kg.

Stabilität im Training
Die Stabilität ist der zentrale Schwachpunkt des SLUNSE und steht im Widerspruch zur beworbenen Belastbarkeit.
- Stabilität bei Belastung: Bei niedrigen und mittleren Trittfrequenzen steht der Heimtrainer akzeptabel. Sobald jedoch höhere Geschwindigkeiten oder Intensitäten erreicht werden, wackelt das Gerät spürbar. Die schmalen Standfüße erfordern beim Auf- und Absteigen besondere Vorsicht, da das Gerät leicht kippt. Die Maximalbelastung von 155 kg halten wir, angesichts des 16 kg Eigengewichts und der schmalen Standfläche (80 x 51 cm), für optimistisch und realitätsfern.

- Langzeit-Mangel (Kritikpunkt): Ein gravierendes und häufig auftretendes Problem sind lockernde Pedale. Hierbei handelt es sich um eine Konstruktionsschwäche des Tretlagers, da das Gewinde nicht wie bei Fahrrädern üblich gegenläufig gesichert ist. Die Pedale müssen ständig nachgezogen werden, um lautes Klappern und Lärm zu verhindern. Dies ist ein Sicherheits- und Qualitätsmangel.

Unsere Trainingserfahrungen mit dem SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1
Dieser Abschnitt macht deutlich, dass der SLUNSE ein reines Trimmrad ist, das seine Grenzen schnell erreicht.
Rundlauf & Bewegungsgefühl (Schwungmasse und Trägheit)
Die Schwungmasse von 2 kg ist sehr gering und führt zu einer entsprechend niedrigen Trägheit. Der Riemenantrieb und die Magnetbremse ermöglichen einen leisen und geräuscharmen Rundlauf, was für den Heimgebrauch ideal ist.
- Trittgefühl: Der Tritt ist flüssig, solange man leicht tritt. Für intensives Intervalltraining oder schnelle Sprints ist die Trägheit jedoch ungeeignet. Es fühlt sich schnell an, als würde man „ins Leere treten“.

Widerstandssystem & Leistung: Das Trimmrad-Dilemma
Der SLUNSE verwendet eine manuelle Magnetbremse mit 10 Stufen.
- Leistungsbegrenzung (Gravierender Mangel): Trotz der 10 Stufen ist der Maximalwiderstand sehr gering. Selbst auf Stufe 10 empfanden Testpersonen das Treten als „stundenlang möglich, ohne dass etwas passiert“ oder „es passiert nichts“. Für untrainierte Personen mag dies als leichtes Bewegungstraining ausreichen, für alle anderen bietet der Widerstand keinen Trainingsreiz.
- Watt-Genauigkeit (Kritikpunkt): Als Trimmrad ohne elektronische Steuerung sind die angezeigten Kalorien, Puls- und Geschwindigkeitswerte reine Schätzungen ohne therapeutische oder sportwissenschaftliche Genauigkeit.

3-in-1 Ergonomie: Sitzpositionen und Komfort
Die 3-in-1-Funktion ist das Hauptmerkmal des SLUNSE:
- Aufrechtes Fahren (Hometrainer): Standardposition.
- Halbliegende Position: Durch Umklappen des X-Rahmens wird eine rückenentlastende Haltung mit Nutzung der Rückenlehne ermöglicht.
- Standard-Position: Die dritte Position ist oft die sportlichere, leicht nach vorne geneigte Haltung.
- Sattel & Einstellung: Der Sattelkomfort ist dank der mehrlagigen Polsterung gut für lange, lockere Einheiten. Die Sitzhöhe ist in 7 Stufen verstellbar. Eine horizontale Verstellung fehlt komplett.

Passform und Größenbeschränkung (Kritischer Mangel)
Der Hersteller macht widersprüchliche Angaben (140 cm bis 190 cm). Unsere Tests zeigen:
- Realistische Obergrenze: Die realistische, ergonomisch sinnvolle Obergrenze liegt bei maximal 180 bis 185 cm.
- Kritikpunkt: Für Personen ab 185 cm ist der Heimtrainer deutlich zu klein. Die Beine können in der maximalen Satteleinstellung nicht annähernd gestreckt werden, was zu einer unergonomischen Kniebeugung führt und das Gerät für große Nutzer unbrauchbar macht. Die Herstellerangaben sind hier massiv irreführend.
Lautstärke im Betrieb
Der SLUNSE ist sehr leise. Der Riemenantrieb und die Magnetbremse arbeiten flüsterleise. Nur die auftretenden Klappergeräusche (durch lose Pedale) stören die ansonsten angenehme Geräuschkulisse. Für Mietwohnungen und spätes Training ist das Gerät, sofern es festgeschraubt ist, ideal.

Konsole, Programme & Features des SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1
Das Gerät verfügt über einen einfachen LCD-Monitor ohne Beleuchtung. Die Bedienung ist rudimentär und erfolgt über eine Taste.

Der Computer liefert folgende Trainingswerte:
- Zeit (TIME)
- Distanz (DIST)
- Geschwindigkeit (SPD)
- Kalorien (CAL – ungenau)
- Herzfrequenz (PULS – ungenau)
Zusatzausstattung & Tablet-Halterung: Die Handyhalterung ist oberhalb des Displays positioniert. In der Praxis ist das Display jedoch so klein, dass es durch das Smartphone oder Tablet teilweise verdeckt wird. Ein Flaschenhalter fehlt.

Trainingsprogramme & Pulsmessung
- Programme: Es sind keine Programme vorhanden. Der Widerstand wird manuell eingestellt.
- Pulsmessung: Die Pulsmessung erfolgt über Handpulssensoren. Die Messung ist ungenau und nicht für eine gezielte Pulssteuerung geeignet.
Konnektivität & Apps des SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1
Der SLUNSE verfügt über keinerlei Konnektivitätsschnittstellen (kein Bluetooth, ANT+, FTMS) und ist nicht App-kompatibel.
Dies bedeutet: Kein interaktives Training mit Kinomap oder Zwift. Keine automatische Speicherung der Trainingsdaten. Wer auf virtuelle Welten oder detaillierte Datenanalyse angewiesen ist, muss zwingend zu einem anderen Gerät greifen.
Wartung & Langlebigkeit
Die Lagerung und der Antrieb sind wartungsfrei. Trotzdem führen die mechanischen Mängel zu einem erhöhten Wartungsaufwand:
- Typische Schwachstelle: Die Pedalbefestigung ist eine Fehlkonstruktion. Die Pedale lösen sich beim Treten ständig und müssen in kurzen Abständen (manchmal nach jedem Training) nachgezogen werden, um laute Klappergeräusche zu verhindern.
- Garantie: Der Hersteller bietet eine 12-monatige Garantie und lebenslangen technischen Support, was jedoch nur bedingt hilft, wenn die Konstruktion selbst fehlerhaft ist.

Lagerung und Transport
Der SLUNSE 3-in-1 ist eines der kompaktesten Geräte am Markt.
- Platzbedarf: Im zusammengeklappten Zustand benötigt das Gerät nur ca. 80 x 41 cm und lässt sich leicht verstauen. Die Aufstellmaße betragen 80 x 51 x 116 cm.
- Gewicht & Transport: Mit nur 16 kg ist das Gerät sehr leicht. Die Transportrollen erleichtern das Verschieben, sind aber aufgrund der schmalen Standfläche etwas instabil.

Vor- & Nachteile des SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1
- Sehr günstiger Anschaffungspreis
- Extrem leiser Betrieb (sofern Pedale festgezogen sind)
- Hohe Maximalbelastung (155 kg, theoretisch)
- Sehr kompakte Klappfunktion (platzsparend)
- 3-in-1-Ergonomie mit bequemer Rückenlehne
- Guter Q-Faktor (18 cm) für ein Trimmrad
- Konstruktionsfehler: Pedale lösen sich manchmal
- Widerstand ungenügend (auch auf Stufe 10 kaum spürbar)
- Nicht für Personen über 185 cm geeignet
- Mangelnde Stabilität bei intensivem Treten (wackelt)
- Kein App-Support
- Display und Pulsmessung ungenau
- Wenige Features
Fazit zum SLUNSE Heimtrainer Fahrrad 3-in-1 Test
Der SLUNSE Heimtrainer 3-in-1 ist ein sehr günstiges, klappbares Trimmrad mit einem hohen Maß an Kompaktheit und Geräuschlosigkeit. Seine 3-in-1-Ergonomie und die beworbene hohe Belastbarkeit sind seine Hauptargumente. Allerdings wird das positive Gesamtbild durch gravierende mechanische Mängel (sich lösende Pedale) und die unzureichende Leistung des Widerstandssystems stark getrübt. Die Ergonomie ist für große Personen ungeeignet.
Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses
Das Preis-Leistungs-Verhältnis bewerten wir als okay (Tonalität 2,5). Das Gerät ist zwar günstig, aber die mechanischen Mängel und der zu schwache Widerstand bedeuten, dass das Trainingsziel (Fettverbrennung, Kraftaufbau) nur schwer erreicht werden kann. Es ist ein Kompromiss zwischen extrem günstig und „gerade noch brauchbar“.
Abschließendes Urteil
Wir geben dem SLUNSE 3-in-1 keine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Das Gerät ist nur für eine sehr spezifische Nutzergruppe akzeptabel.
Wir sprechen eine Kaufempfehlung aus, wenn Sie:
- Kleiner als 180 cm sind und ein extrem günstiges Gerät suchen.
- Das Gerät nur zur leichten Bewegung (z.B. beim Fernsehen) nutzen und keinen Trainingsreiz erwarten.
- Die Möglichkeit der Liegeposition und die Kompaktheit an erster Stelle stehen.
- Bereit sind, die Pedale regelmäßig nachzuziehen und den schwachen Widerstand in Kauf zu nehmen.
Wir raten vom Kauf ab, wenn Sie:
- Größer als 185 cm
- Ein echtes Ergometer oder einen effektiven Trainingswiderstand
- Wert auf Langlebigkeit und wartungsfreien Betrieb
- Eine stabile Basis für intensives Treten erwarten.
Klare Empfehlung für bestimmte Nutzergruppen
- Einsteiger/Gelegenheits-Nutzer: Bedingt geeignet. Nur für lockere Bewegung zur Entspannung.
- Personen mit Platzmangel: Sehr gut geeignet. Die Kompaktheit ist unschlagbar.
- Nutzer mit Rückenproblemen: Geeignet durch die bequeme Liegeposition.
- Ambitionierte Radfahrer/HIIT-Sportler: Ungeeignet. Völlig unzureichender Widerstand und mangelnde Stabilität.
- Kleine Personen (unter 180 cm): Eher geeignet als für große, da die Ergonomie hier besser passt.






